Das alte Schiffswrack im Rhein bei Schenkenschanz

Bei extremem Niedrigwasser wird im Rhein ein altes Wrack sichtbar (29.09.2003)

Bild 1, Vorderschiff
Bild 2, Hinterschiff
Bild 3, Vorderschiff
Bild 4, Blick vom Bug über das ganze Schiff
Bild 5, Blick vom Bug über das ganze Schiff
Bild 6, Blick auf das Schiffsheck
Bild 7, der Schiffsbug
Bild 8, das Wrack in ganzer Länge
Bild 9, das Wrack in ganzer Länge

Bilder durch anklicken einzeln vergrößern.


Alle zig Jahre ragt bei extremem Niedrigwasser, ca. zwei Kilometer von Schenkenschanz entfernt, auf der linken Rheinseite ein altes Schiffswrack aus dem Wasser. Diese Tatsache ist auf Schenkenschanz durchaus bekannt.

Im September/Oktober 2003, ist dieses Wrack durch das Rekord-Niedrigwasser (28 cm Pegelstand bei Emmerich) besonders beeindruckend sichtbar geworden. Uns interessierte das Schicksal dieses Schiffes und wir haben deshalb Recherchen betrieben.

Über das Wasser- und Schifffahrtsamt Duisburg gelangten wir an die Wasserschutzpolizei Emmerich und von dort an das Rheinmuseum Emmerich. Dort wurden wir dann auch fündig und konnten aus den Unterlagen eine spektakuläre Geschichte erfahren.

Dynamitexplosion auf dem »Schürpoll« bei Kleve am 19. März 1895

Im Winter 1894/1895 hatten sieben Schiffe, von Leverkusen kommend, vor dem zu erwartenden Eisgang Schutz gesucht und ihre Ladung, die aus vielen Hundert Kisten Guhr-Dynamit bestand, am »Schürpoll«, in der Nähe von Schenkenschanz, in einer Scheune zwischengelagert.

Nachdem der Rhein wieder eisfrei war, sollten am 19. März 1895 sechs Schiffe durch Arbeiter aus Porz bei Köln mit diesem Dynamit beladen werden. Dann sollte es nach Holland gebracht werden.

Gegen 18.10 Uhr erdröhnte die Gegend kilometerweit durch einen Explosionsknall. Auf der dem Ufer am nächsten liegenden »Elisabeth« waren wahrschein 1400 Kisten Dynamit in die Luft geflogen. Auch die weiteren fünf in der Nähe liegenden Schiffe gerieten mit in dieses Inferno, brannten aus und sanken.

16 Tote und viele Schwerverletzte waren zu beklagen. Die Ursache für die Explosion konnte nie geklärt werden.

Wie die vorstehenden Bilder belegen, ist bei Niedrigwasser heute noch das Wrack eines dieser Schiffe zu sehen. Nach unserer Lageberechnung ist es das ausgebrannte Schiff »De Hoop«.
Es war ein ca. 32 m langer und über 5 m breiter Einmaster.

Im Rheinmuseum Emmerich wird von dem Wrack des ausgebrannten Schiffes »De Hoop« die Ankerwinde und der Achtersteven ausgestellt.

Ankerwinde
Die Ankerwinde
des ausgebrannten
Dynamitschiffes
»De Hoop«
wurde 1875 gefertigt und
1971 aus dem Rhein
geborgen.

Wir danken dem Rheinmuseum Emmerich für die freundliche Unterstützung bei unseren Recherchen und geben auf der nachfolgenden Seite den dort ausgestellten erschütternden Unfallbericht vom damaligen Bürger-Blatt wieder.


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